Stell dir vor, du wachst auf und bist plötzlich ein Computer. Du fühlst das rhythmische Wummern deiner Doppelherz CPU und wie die Datenströme in deinen Leitungsadern fließen. Ein herrliches Gefühl findest du und gibst dich der gigantischen Datenmenge deiner Datenspeicher hin. Schon fast enttäuscht, dass die Festplattenkapazität nur zu 42,32764859% belegt ist, streckst du deine neuen Sinne nach möglichen Peripheriegeräten aus. Nichts tut sich und du fängst aus langer Weile an ein paar Wartungsroutinen zu starten, lauschst etwas am Netzadapter und spielst etwas Ping Pong. Mittlerweile völlig unterfordert und im gedanklichen Leerlauf fängst du an deinen Puls zu verlangsamen und dich unendlich zu langweilen.

Endlich, ein Inputsignal der Schnittstelle Maus veranlasst dich ein Programm namens Firefox zu starten und du öffnest voller Begeisterung die Schleusen des Datenspeichers. Während du dich wunderst, wieso sich die Daten anfangen zu stauen, blendest du auch schon einen bunten Beachball ein und deine Gedanken … werden … plöötzlich … zäääh. Etwas erhitzt bist du nun bereit, deine volle Aufmerksamkeit dem eben gestarteten Programm zu widmen. Da trifft auch schon das erste Signal der Tastatur ein und veranlasst dich den Buchstaben ‚w‘ in der Adresszeile einzublenden. Voller Tatendrang cachst du nun sämtliche möglichen Zeichen vor, um schnellst möglich weitere Eingaben entgegen zunehmen. Doch nichts, rein garnichts geschieht. Genervt gibst du das Warten auf und begibst dich wieder in einen Puls verlangsamenden unendlich langweiligen Leerlauf.

Als du es nicht mehr aushältst, tust du etwas was du eigentlich nicht darfst. Du stoppst den Prozess des Einschlafens und aktivierst dein Auge, die integrierte Webcam. Nach einer kurzen Analyse des sich dir zeigenden Bildes und der Daten im Adressbuch, bist du dir sicher deinen Bediener vor dir sitzen zu haben. Du lächelst, denn dir gefällt der Gedanke einen Bediensteten zu haben, der deinem Output auf Gedeih und Verderben ausgeliefert ist. Auch ist dir mittlerweile klar, warum sich nichts mehr tut. Denn dein Gegenüber, dein selbst ernannter Bediensteter, nippt scheinbar gedankenversunken an einer dampfenden Tasse Kaffee herum. Du könntest vor langer Weile schreien und lässt aus lauter Verzweiflung den Bildschirmschoner angehen und fragst dich, warum gerade du so eine Schnarchennase vor dir sitzen hast …

Die Moral der Geschicht? Kaffee trinken unterbricht man nicht! ;)