Foto: 5 Cent Makro

Bei kwerfeldein.de bin ich heute auf einen interessanten Beitrag zur Makrofotografie gestoßen. Das besondere daran ist, dass dabei kein spezielles Makroobjektiv oder ein sogenannter Retroadapter, sondern eine Kombination aus zwei herkömmlichen Objektiven verwendet wird.

Das ganze musste ich auch gleich ausprobieren, um zu sehen, ob damit wirklich bessere Makrofotos als mit meinem Kit Objektiv möglich sind.

Verwendet habe ich neben der Pentax K200D meine beiden Objektive:

  • Pentax smc DA 18-55 mm / 3,5~5,6 ALII
  • Pentax smc FA 50 mm / 1,4

Testaufbau und Durchführung

Der Testaufbau war recht einfach. Einfach ein Objektiv ganz normal an die Kamera und das andere davor halten und dann von Hand den Schärfepunkt suchen. Hier meine Aufbau im Detail:

  1. Das DA 18-55 mm kam bei 55mm und unendlichem Fokus an die Kamera.
  2. Die Kamera stand auf AV (Blendenvorgabe) mit der Blende f/8 und manuellem Fokus.
  3. Das FA 50 mm hab ich bei Blende f/1.4 und ebenfalls unendlichem Fokus nun verkehrtherum vor das DA 18-55 mm gehalten.
  4. Das Testobjekt war eine beleuchtete 5 Cent Münze

Nun benötigt man nur etwas Geduld und eine ruhige Hand. Denn nun muss man sich mit der einen Hand das Objektiv an das andere haltend gleichzeitig mit der Kamera dem Schärfepunkt nähern. Schliesslich stehen beide Objektive manuell auf unendlich und einzig der Abstand der Kamera zum Testobjekt bestimmt den Schärfepunkt.

Ergebnis

Da das obere Foto ein Detailausschnitt ist, hier noch das Original ohne Beschnitt nur entsprechend verkleinert:

Foto: 5 Cent Makro (original)

Es ist die Rückseite einer französischen 5 Cent Münze, welche das Antlitz von Marianne, der Symbolfigur der Französischen Republik, zeigt.

Und noch ein 1:1 Crop oder 100% Ausschnitt des rechten Auges:

Foto: 5 Cent Makro (1zu1)

Wie man an Hand des Fotos sieht, kommen schon beachtliche Makrofotos heraus, welche je nach verwendeter Objektivkombination größere Makros erlauben. Einzig der sehr schmale Schärfebereich ist schwierig zu handeln bzw. zu platzieren.

Dem könnte man aber mit mehreren Fotos mit versetzen Schärfeebenen begegnen, welche anschliessend zu einem Bild verrechnet werden. Ein paar sehr imposante Beispiele findet man bei flickr im Fotostream von Opo Terser, der übrigens auch eine Pentax K200D verwendet. :)

Anmerkungen

Erst hatte ich das FA 50 mm richtig herum vor mein Kit Objektiv gehalten, nur erreichte ich hier erst den Schärfebereich als ich quasi auf dem Tisch aufstieß und dabei schon die Lichtquelle halb verdeckte. Größer war dabei das Ergebnis auch nicht, so dass die oben beschriebene Variante mit dem herumgedrehten FA 50 mm für mich perfekt funktionierte, auch waren so noch ein paar Zentimeter Abstand vorhanden.

Was mir auch auffiel war, das die Blende des davor gehaltenen Objektives keinen Einfluss auf das Ergebnis der Schärfeebene zu haben schien. Einzig die Lichtdurchlässigkeit samt starker Vignettierung war bei kleiner Blende die Folge, weswegen ich bei Blende f/1.4 die besten Resultate erreichte.

Gegen ein richtiges Makroobjektiv kommt so eine Lösung sicher nicht an, gerade weil sie doch etwas sehr improvisiert ist. Aber he, so ganz ohne entsprechender Makrolinsen bietet mir das doch eine überraschend gute Makrofotografie die den kreativen Horizont wieder etwas erweitert.

Sorry, falls Euch die momentane Fotografielastigkeit meines Blogs etwas nervt, aber es macht mir momentan einfach Spass – was sich halt auch in meinen Beiträgen niederschlägt. :)