Vergangenheit: Ich habe eine analoge und eine digitale Spiegelreflex Kamera. Warum sollte ich da ernsthaft in Betracht ziehen, mit einem mobilen Telefon zu fotografieren?
Gegenwart: Nun, weil selbst so ein kleines sucherfreies Etwas mit einer Stecknadel großen Linse und einem kaum größeren Chip den Augenblick festhalten kann. Weil du gemerkt hast, dass es eine erfrischend andere Art der alltäglichen Fotografie ist. Weil du mittlerweile hoffentlich gelernt hast, dass es ungemein hilfreich sein kann ein Bild vor der Aufnahme zu sehen. Und wenn du es siehst, dann mach verdammt auch ein Foto! Wie oft hast du dich im Nachhinein schon geärgert, als der Augenblick verstrichen war.
Vergangenheit: Hm … aber das Freistellen und die nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten eines RAW Fotos können vieles retten und die Richtung der Wirkung beeinflussen. Mit so einem verwackelten, ausgebrannten und abgesoffenen Handy JPG Foto kann man doch nichts anfangen?
Gegenwart: Scheiß auf die Lichter und Tiefen(un)schärfe, als wenn die Wirkung eines Fotos nur davon abhängen würde. Du willst einfach Unterwegs einen mehr oder weniger interessanten Augenblick aufnehmen. Mach das Foto gleich halbwegs richtig, lege einen Filter drüber und lade es wer weis wo hin. Du wirst sehen, dass hat seinen unübersehbaren Reiz.
Vergangenheit: Du meinst also, ich werde ernsthaft die DSLR zu Hause lassen und nur ein Handy dabei haben? Du machst Scherze oder?
Gegenwart: Ich will noch nicht zu viel verraten, aber du wirst dir endlich ein iPhone holen. Das ist kein Scherz, fang ruhig schonmal an zu sparen. Das iPhone hat eine brauchbare Kamera und mit den Apps ProCamera und VSCO Cam wirst du gut gerüstet sein. Das wird bei dir in etwa so ablaufen:
- 1. Eine Handvoll Fotos mit ProCamera.app aufnehmen.
- 2. Mit der Fotos.app aussortieren und die besten behalten.
- 3. In der VSCOcam.app legst du dann einen Filter drauf und passt gegebenenfalls noch ein paar Parameter an.
Falls du dich jetzt fragst, warum nicht gleich alles mit VSCO Cam machen, dann kann ich dir sagen, dass hier VSCO Cam für die Durchsicht der Fotos inkl. scharfer 1:1 Ansicht eher suboptimal geeignet ist. Du fährst lieber nach der Devise, dass VSCO Cam nur die lohnenswerten Fotos zu sehen bekommt. Die Erfahrung wirst du schon noch machen.
Vergangenheit: So richtig überzeugt bin ich noch nicht. Eine Frage hätte ich aber noch. Wie kommt es, dass wir dieses Zwiegespräch führen können?
Gegenwart: Sagen wir einfach: Ich als dein zukünftiges Ich, kenne dein vergangenes Ich besser als du mein zukünftiges Ich. Das erlaubt mir gewisse Rückschlüsse zu ziehen und Fragen zu stellen, welche du gern deinem zukünftigen Ich gestellt hättest. Interessant wäre natürlich zu wissen, wie du reagiert hättest, wenn du in deine damaligen Entscheidungen schon die Rückschlüsse deines zukünftigen Ichs einbezogen hättest.
Zurück zur iPhoneography
Kurz gesagt, unter tigion.vsco.co findet man meinen GRID, mit einer Auswahl von iPhone Fotos, welche mit VSCO Cam bearbeitet wurden. Alternativ gibt es diese und noch mehr auch bei www.flickr.com/tigion zu sehen. Wollte ich nur mal erwähnen.
Interessant. Ganz im Sinne Platons – der Dialog. Hast Du schön geschrieben und auch schön gebaut, den Blog mit voller Bildbreite.
Ein schöner Lobgesang auf die iPhoneographie.
Schöner Artikel. Ich hatte mir auch extra für die Kinder ne DSLR gekauft. Nutze ich null. Wenn ich die angemacht habe, ist der Moment meist vorbei. Das iPhone 5 ist da schnell und immer dabei. Und die Qualität ist ok.