… oder ein Spatz zur Brotzeit an der Elbe.
Den Nachwuchs an der Hand und mit den Brotresten im Rucksack gings mal wieder an die Elbe zum quasi wöchentlichen Entenfüttern. Kaum angekommen waren wir auch schon von einer Schar Enten, Tauben und vereinzelten Sperlingen umkreist, welche gierig die Tüte mit Brotresten in meiner Hand im Auge behielten. Also schnell die ersten Brocken an mein fütterungswillige Mannschaft verteilt und zum Weitwurf freigegeben.
Die Tiere sind ja mittlerweile so zutraulich bzw. mutig, dass sie mit ausgestreckten Hälsen bis auf einen halben Meter herankommen. Da ist die Gier nach dem größten Brocken wohl stärker als die natürliche Scheu. Die kleinen Spatzen haben aber den meisten mum, sie picken nämlich sogar die Brotgrumen direkt von der Hand.
Einer dieser kleinen Spatzen ist hier oben im Foto abgebildet. Er scheint mit seiner Beute wohl auf einen noch größeren Fang zu warten. Der aber ausblieb, da ich zur Kamera greifend die Gunst der Stunde zu nutzen wollte. Kaum hatte ich aber den Spatz im Sucher, wurde er misstrauisch und suchte das Weite, wobei ich gleichzeitig beim fotografieren auch noch die Kamera verriss.
Ist doch noch halbwegs getroffen werdet Ihr sicherlich denken. Nun, dies ist nur ein Ausschnitt vom Foto. Das Original sieht so aus:
Es ist auch nicht das perfekte Tierfoto, aber es hat wie ich finde einen interessanten bzw. rätselhaften Effekt. Hier die Aufnahmedaten:
EXIF: 135mm, f/4, 1/2000s, ISO 200
Wenn man sich den durch die Tiefenunschärfe weichgezeichneten Hintergrund so anschaut, scheint es, als sehe man eine leichte kreisförmig Bewegungsunschärfe mit dem Spatzenkopf im Mittelpunkt. Quasi so, als wenn der Spatz den Kopf leicht gedreht hätte und ich beim Auslösen der Bewegung gefolgt wäre – aber das bei einer 1/2000 Sekunde?
Nun bin ich mir nicht sicher, liegt es …
- … am Bokeh der Linse?
- … einfach an einer optischen Täuschung des Bokehs?
- … eventuell einfach am Verdrehen der Kamera beim Auslösen?
- … am Glück, dass der Spatz gerade den Kopf drehte, als ich die Kamera beim Auslösen verriss?
Oder gibt es dafür einen ganz anderen Grund? Was meint Ihr?
Also ’ne 2000stel zu verreißen stell ich mir schon nicht so einfach vor. Du müsstest die Kamera schon in einer schnellen Bewegung auslösen. Und um dieses Bild hin zu kriegen muss der Spatz seinen Kopf mit der gleichen Geschwindigkeit auf der gleichen Achse gedreht haben! Wenn das alles so stimmt ist das ein gewaltiger Glückstreffer! Das Bokeh deiner Optik macht die Bewegungsunschärfe noch besonders cremig.
Schade, dass es nur ein digitales Bildchen, ohne verifizierbares authentisches Original und kein handfestes, spülmaschinenfestes, undwiderlegbares, analoges Filmfoto ist!
Das es durch Bewegungsunschärfe kommt kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen.
Ach ja und lieber nur ein digitales Bildchen als gar kein Foto.
auf jedenfall gelungene Aufnahmen
Eine Freundin von mir hat neulich auch probiert, solche Aufnahmen zu machen. Deine gefallen mir vom Bildausschnitt und der Professionalität besser, ihre wegen den Motiven http://www.myheimat.de/ebsdorfergrund/natur/es-kann-richtig-beschwerlich-sein-d2520348.html
lg, Hermann